HARALD NACHFÖRG

Abwärts - Ein Gipfelstürmer auf Abwegen - Autorenlesung mit Musik

13. Oktober 2023
19:30 Uhr

Den Blick stets zum Gipfel gerichtet stolpert Harald Nachförg oft schon auf dem Weg dorthin. Ob er sich in seinen Trekkingstöcken verheddert, auf einem Bankerl plötzlich Höhenkoller kriegt oder in den Schneeschuhen feststeckt und sich ausschaufeln lassen muss: wenn der leidenschaftliche Wanderer mit leichtem Hang zum Fehltritt mit viel Witz und Freude von seinen Bergerlebnissen, den damit verbundenen Herausfordeungen und Wehwehchen berichtet, bleibt kein Auge trocken.

Autor Harald Nachförg wurde 1961 in Wien geboren.
Seine Kolumne „Abwärts mit Nachförg“ erscheint seit 2015 regelmäßig in „Bergwelten“.

Viktoria Weißenbacher (Diatonische Harmonika) begleitet die Lesung musikalisch.

Über Stock und Stein mit dem ruhmreichen Felsgeggi Araald

Da man in Oberalm bekanntlich nicht nur kulturell, sondern auch sportlich sehr aktiv und naturverbunden ist, war es nur eine Frage der Zeit, all jene ins Filzhofgütl einzuladen, die sich wie Harald Nachförg der Wanderlust verschrieben haben. Selbstredend mit deutlich mehr Geschick, bekam der gebürtige Wiener den leichten Hang zum Fehltritt bedauerlicherweise (für ihn) oder zum Glück (für uns Zuhörer) ja gleichsam in die Wiege gelegt ;). Schon wenn der leidenschaftliche Gipfelstürmer auf Abwegen sich gleich selbst das berühmte Haxl stellt, weil er sich wahlweise in seinen Wanderstöcken oder Stacheldraht verheddert, gewagte Abschneider nimmt oder partout falsch (z.B. erschreckend oft und selbst am Ätna mit Flipflops) ausgerüstet ist – beim beliebten und überaus sympathischen Bergwelten-Kolumnisten ist immer und überall (also nicht nur hierzulande sondern auch auf dem korsischen Eiland sowie tatsächlich oder beinahe in Übersee) was los! Bescheren ihm dann auch noch „Madame“ samt großfamiliärer Seilschaft, die kapriziöse Chihuahua-Dame Emma oder das unwillige Teenie-Töchterlein die absurdesten Erfahrungen (wie etwa das Knabbern an einem Cabanossi, das deshalb so zähen Widerstand leistet, weil´s in Wahrheit ein von Madame für´s Hündchen in den Rucksack geschmuggelter Ochsenziemer ist) wird die Berg- und Talfahrt der Emotionen erst recht amüsant. Dass sich manch heimischer Bergfex – Wien-Handicap hin oder her – dann doch auch selber wieder fand, machte die Chose mit den mannigfachen Tücken am Berg noch einmal heiterer! So bescherten Viktoria Weißenbachers gekonnte musikalische Einlagen auf der Diatonischen Harmonika dem Publikum willkommene Pausen zum Trocknen der Lachtränen und dem Autor zum Auswählen seines nächsten Hoppalas. Bei seinem zwiespältigen Verhältnis zur Hütte ( er hasst sie, er hasst sie nicht, er …) war es ihm auch sehr recht, dass der Abend gediegener (und zwischenfallslos, was man – Freitag, dem 13. sei´s geschuldet – von der Ankunft im Tennengau nicht behaupten konnte) ausklang.

I. S.-M.