Oberalm wie es schaudert und lacht – (schwarzer) Humor von und mit Joesi Prokopetz

Prof. Josef Prokopetz weiß wie kein anderer, der je auf Oberalms Brettern stand (die bekanntlich die Welt bedeuten), wie man die Erwartungshaltung des Publikums erfüllt. „G´lernt is g´lernt“ schätzt auch Josef Kratky (K & F Stage Service GmbH) seinen Künstler über Jahrzehnte hinweg. Mag „Teufelskreuz“-Mysterium Manu Urian über einen elektroschockartigen Händedruck verfügen und sich bevorzugt auf fahlem Pferd in Nebelschwaden auflösen – das blanke Amüsement über Premieren, Tierisches und (nur allzu) Menschliches übertraf das wohlige Erschauern: Keine einzige Pointe verreckte, stattdessen wurde eine Wuchtl (durchaus auch in Mörder-Format) nach der anderen von der Bühne geschoben und mit Schenkelklopfen und Tränen-Lachen aufgenommen. Der Austro-Titan  artikulierte seine Texte wenn auch mitunter in bester Hans-Moser-Manier wienerisch grantelnd dennoch so verständlich, dass ihm selbst Zuhörer, für die deutsch nicht Erstsprache ist,  überraschend gut folgen konnten. Überhaupt brachte die Veranstaltung der Kultur.Werkstatt neben seinem treuen Stammpublikum (DANKE !) sowie (vielleicht gar Urian in Gestalt) einer Samtpfote  auf Abwegen noch nie gesehene Gäste ein und war allein deshalb ein durchschlagender Erfolg. Hat das nass-kalte Wetter manchen vielleicht ferngehalten, andere kamen gerade deswegen: fällt das Fußballmatch in´s Wasser wird Mann von Frau kurzerhand zur Kultur umdirigiert – Widerspruch zwecklos! Am Ende des kurzweiligen Kleinkunstabends durfte sich der  mehrfach ausgezeichnete Großmeister der feinen Satire über viel Applaus, zufriedene Gesichter und regionale, bei Ritzberger-Genuss erstandene Schmankerl (Kaffee Herr Werner Rösterei, Natursalz Manufaktur Salitri und Zirbenschnaps Brennerei Guglhof) freuen. Den Besuchern wurden u.a. feine Tröpferl  (Bezugsquelle: Dipl. Sommelière Claudia Haslauer) serviert.

I. S.-M.